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Willkommen zur Fika: Ein Blick auf die schwedische Esskultur

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Hej liebe Leserinnen und Leser! Wenn man an schwedische Küche denkt, kommen vielen von uns wahrscheinlich zuerst die berühmten „Kötbullar“ in den Sinn, die kleinen Fleischbällchen von IKEA. Doch Schweden hat kulinarisch viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Heute möchte ich euch in die Welt der schwedischen Esskultur und speziell in die Tradition der Fika entführen – die gemütliche Kaffeepause, die in Schweden eine Institution ist.

Was ist Fika?

Fika ist viel mehr als nur eine Kaffeepause. Es ist ein fester Bestandteil des schwedischen Alltags, fast so heilig wie ABBA und Midsommar. Eine Fika bedeutet, sich Zeit zu nehmen, um mit Freunden oder Kollegen eine Tasse Kaffee zu genießen und dazu etwas Süßes zu essen – oft eine Zimtschnecke (Kanelbulle), ein Stück Schokoladenkuchen (Kladdkaka) oder andere Leckereien.

In Schweden ist die Fika so verbreitet, dass sie auch in den stressigsten Büros nicht wegzudenken ist. Selbst während der Arbeitszeit machen die Schweden eine halbe Stunde Pause, um sich zusammenzusetzen, zu plaudern und natürlich Kaffee zu trinken. Es ist eine Gelegenheit, sich zu entspannen und die Gesellschaft zu genießen. Und wenn du denkst, dass die Schweden viel Kaffee trinken, hast du recht – sie gehören zu den größten Kaffeetrinkern der Welt!

Die Tradition hinter der Fika

Das Wort „Fika“ gibt es im Schwedischen sowohl als Substantiv als auch als Verb. Es leitet sich vermutlich vom umgekehrten Wort „Kaffi“ ab, was die alte Schreibweise für Kaffee ist. Ursprünglich stand also der Kaffee im Mittelpunkt, der im 18. Jahrhundert in Schweden eingeführt wurde. Mit der Zeit wurden jedoch das Gebäck, bekannt als „Fikabröd“, und der soziale Aspekt immer wichtiger.

Typische Fika-Leckereien
Was wäre eine Fika ohne die richtigen Leckereien? Hier sind einige Klassiker, die bei keiner Fika fehlen dürfen:

  • Zimtschnecken (Kanelbullar): Süß, duftend und wunderbar sättigend – die Zimtschnecke ist ein echter Fika-Favorit. Du findest sie in fast jedem schwedischen Café, Supermarkt und Kiosk.
  • Schokoladenkuchen (Kladdkaka): Dieser klebrige Schokokuchen ist ein Muss für alle Schokoladenliebhaber. Serviert mit Schlagsahne und frischen Beeren ist er einfach unwiderstehlich.
  • Erdbeerkuchen (Jordgubbstårta): Besonders im Sommer ein Highlight, dieser Kuchen symbolisiert den schwedischen Sommer mit Biskuit, Vanillecreme, Erdbeermarmelade und frischen Erdbeeren.
  • Pfefferkuchen (Pepparkakor): Vor allem zur Weihnachtszeit beliebt, sind diese würzigen Kekse ein fester Bestandteil der schwedischen Festtage.

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Fika im Alltag und in der Natur
Fika ist nicht nur etwas, das man drinnen genießt. Dank des schwedischen Jedermannsrechts kannst du deine Fika praktisch überall genießen – ob im Wald, im Park oder am See. Es ist eine wunderbare Art, die Natur zu erleben und gleichzeitig eine Pause einzulegen.

Die sozialen Aspekte der Fika
Fika ist mehr als nur Essen und Trinken – es ist eine soziale Tradition. Wenn ein Freund nach längerer Zeit „Lust auf eine Fika?“ fragt, ist das ein Grund zur Freude. Es ist eine Gelegenheit, sich wiederzusehen, Neuigkeiten auszutauschen und gemeinsam eine gute Zeit zu haben.

In Schweden ist die Fika auch ein integraler Bestandteil des Arbeitslebens. Es ist nicht unüblich, dass Meetings mit einer Fika beginnen oder enden. Diese kleinen Pausen tragen dazu bei, die Arbeitsatmosphäre zu verbessern und den Teamgeist zu stärken.

Fika und schwedische Sitten
Die schwedische Fika ist auch ein Spiegel der schwedischen Mentalität: freundlich, organisiert und sozial. In Schweden stehen die Leute in geordneten Reihen, ob im Supermarkt oder an der Bushaltestelle. Diese Ordnung und Höflichkeit spiegeln sich auch in der Tradition der Fika wider.

Lördagsgodis: Süßigkeiten nur samstags

Ein weiteres interessantes schwedisches Phänomen ist das „Lördagsgodis“, was so viel bedeutet wie „Samstags-Süßigkeiten“. Diese Tradition entstand vor einigen Jahrhunderten, als man beschloss, Süßigkeiten nur an einem Tag der Woche zu essen, um die Zahngesundheit zu schützen. Auch heute noch halten viele schwedische Familien an dieser Tradition fest und kaufen ihre Süßigkeiten in den „Lösgodis“-Regalen der Supermärkte, wo man sich seine eigene Mischung zusammenstellen kann.

Fazit

Die schwedische Esskultur ist reich an Traditionen und kulinarischen Köstlichkeiten. Die Fika ist dabei ein zentraler Bestandteil, der nicht nur den Genuss von Kaffee und Gebäck, sondern auch das soziale Miteinander zelebriert. Egal, ob du in Schweden bist oder die schwedische Kultur zu Hause erleben möchtest – eine Fika ist immer eine gute Idee. Smaklig måltid und bis bald im Naschhaus!

Euer Naschhaus-Team

 

 

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