In der Welt der Süßigkeiten hat die Lakritze einen festen Platz, eine faszinierende und oft polarisierende Süßigkeit. Mit ihrer charakteristischen schwarzen Farbe und ihrem unverwechselbaren Geschmack ist sie entweder heiß geliebt oder Gegenstand vehementer Ablehnung. Doch jenseits von Geschmack und Vorlieben stellt sich die Frage: Wie gesund ist der Genuss von Lakritz? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund. Wir nehmen die gesundheitlichen Auswirkungen von Lakritz unter die Lupe.
Was ist in der Lakritze enthalten?
Zur Klärung der Frage, ob Lakritze gesund ist, müssen wir zunächst einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Lakritze werfen. Der Hauptbestandteil von Lakritz ist der Wurzelextrakt des Süßholzstrauches (Glycyrrhiza glabra). Diese Pflanze wird seit Jahrhunderten in der Medizin verwendet und ist für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt.
Was ist Glycyrrhizin und wie wirkt es?
Glycyrrhizin ist einer der Hauptbestandteile des Süßholz-Extraktes und für den süßen Geschmack der Lakritze verantwortlich. Glycyrrhizin ist ein Süßstoff, der etwa 50 Mal stärker ist als Zucker. Die Substanz besitzt entzündungshemmende, antivirale und immunmodulierende Eigenschaften. Er wird in der Medizin zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, u. a. bei:
- Magen- und Darmprobleme: Glycyrrhizin kann bei der Behandlung von Geschwüren und Verdauungsstörungen helfen.
- Erkrankungen der Atemwege: Glycyrrhizin lindert die Symptome von Asthma und chronischer Bronchitis.
- Regulierung des Blutzuckerspiegels: Glycyrrhizin trägt zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei und kann so das Risiko von Komplikationen bei Diabetes senken.
Weitere wertvolle Inhaltsstoffe
Neben Glycyrrhizin sind in Süßholz auch Flavonoide und Saponine enthalten. Bei Flavonoiden handelt es sich um Antioxidantien, die die Zellen vor den schädlichen Auswirkungen freier Radikale schützen. Sie tragen zur Stärkung des Immunsystems bei und können das Risiko von Herzerkrankungen senken. Saponine haben antimikrobielle Eigenschaften und sind ebenfalls ein Mittel zur Unterstützung des Immunsystems.
Ist Lakritz also gesund?
Auf die Frage, ob Lakritz gesund ist, gibt es keine pauschale Antwort. Es kommt immer auf die Menge und auf den Kontext an.
Die positiven Seiten
Unter bestimmten Umständen kann Lakritz für die Gesundheit förderlich sein. Dank der entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften der in ihr enthaltenen Stoffe kann sie zur Stärkung des Immunsystems und zur Förderung der Herzgesundheit beitragen. Auch die regulierende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ist als positiver Faktor zu werten.
- Antibakteriell: Bekämpft schädliche Bakterien und trägt so zur Vorbeugung von Infektionen bei.
- Antiviral: Hat die Fähigkeit zur Bekämpfung von Viren und ist daher ein wertvolles Mittel gegen Erkältungen und Grippe.
- Schleimlösend: Erleichtert das Atmen bei Bronchitis.
- Hat eine beruhigende Wirkung auf die Magenschleimhaut: Lindert Magenbeschwerden und fördert die Durchblutung der Magenschleimhaut.
Vorsicht vor einer Überdosierung
Trotz dieser positiven Eigenschaften ist Vorsicht geboten. Ein übermäßiger Verzehr von Lakritz kann gesundheitsschädlich sein. Glycyrrhizin kann den Blutdruck erhöhen und dazu führen, dass Wasser im Körper eingelagert wird. Personen, die unter Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen leiden, sollten Lakritz nur in Maßen zu sich nehmen.
- Auch Schwangere sollten Vorsicht walten lassen: Glycyrrhizin kann die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Eine Rücksprache mit dem Arzt ist ratsam.
- Zuckergehalt: Lakritz enthält Zucker, der bei übermäßigem Verzehr dick machen und andere gesundheitliche Probleme verursachen kann.
Verwendung von Süßholz in der Medizin
Lakritze ist nicht nur als Süßigkeit beliebt, sondern hat auch in der Medizin ihren Platz. Vor allem in Hustensäften für Kinder wird sie wegen ihres typischen Geschmacks und ihrer heilenden Wirkung gerne verwendet.
- Chronische Hepatitis: Lakritze kann zur Senkung der Leberwerte beitragen und ist daher besonders für Patient:innen mit chronischer Hepatitis empfehlenswert.
- Darmgesundheit: Flavonoide und Glycyrrhizin unterstützen eine gesunde Darmflora und können entzündliche Darmerkrankungen lindern.
Zusammenfassung: Genuss mit Maß und Ziel
Lakritz ist viel mehr als nur eine leckere und süße Leckerei. Bei mäßigem Verzehr hat sie ein großes Potenzial zur Förderung der Gesundheit. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ist Lakritz aufgrund seiner entzündungshemmenden, antiviralen und antioxidativen Eigenschaften eine wertvolle Ergänzung. Aber wie bei allem gilt: Die Dosis macht das Gift. Der Schlüssel zum Erfolg ist ein bewusster Umgang mit dieser besonderen Süßigkeit. Genieße Lakritz mit Bedacht und in Maßen – dann steht dem Genuss nichts im Wege!
Was macht schwedische Lakritze so besonders?
Ein Blick auf die Lakritzvielfalt zeigt, dass insbesondere nordische Sorten wie schwedisches Lakritz viele Liebhaber haben. Diese Lakritze ist oft salzig und enthält Ammoniumchlorid, was ihr den typischen salzigen Geschmack verleiht. Zu einem spannenden Geschmackserlebnis wird sie vor allem in Kombination mit scharfen Gewürzen, wie zum Beispiel dem „Tyrkisk Peber“. Schwedische Lakritze wird oft auch „Salmiak“ genannt und ist ein fester Bestandteil der nordischen Süßwarenkultur.
Lakritz ist eine faszinierende Süßigkeit mit einer reichen Geschichte und einer Vielzahl von Vorteilen für die Gesundheit. Ob süß oder salzig, weich oder hart, die Lakritzvielfalt bietet für jeden Geschmack etwas. Genieße sie bewusst und entdecke ihre gesundheitsfördernde Wirkung.
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