Endlich! Die Arbeitswoche liegt hinter und zwei erholsame Tage vor dir. Dazwischen fällt der Freitagabend. Hierzulande ist das die Gelegenheit, sich mit Freunden zu treffen, gemeinsam ein Feierabendbier zu zischen und vielleicht noch um die Häuser zu ziehen.
So viel Geselligkeit hebt man sich in Schweden lieber für den Samstagabend auf. Statt auszugehen, sich aufzubrezeln und abzutanzen, wird es dort Zeit für Fredagsmys. Wir verraten dir, was es mit der schwedischen „Freitagsgemütlichkeit“ auf sich hat und wie du sie selbst zu Hause genießen kannst.
Was ist Fredagsmys?
Das Wort „Fredagsmys“ vereint „Fredag“ (Freitag) mit „Mys“ (Gemütlichkeit) und versetzt die Menschen in Schweden schnurstracks in den Wochenendmodus. Ist es ein Gefühlszustand? Eine Lebensphilosophie? Oder vielleicht sogar ein Teil schwedischer Esskultur? Definitiv! Von jedem ein bisschen.
Am Freitagabend feiert die Jogginghose im schwedischen Zuhause ihren großen Auftritt. Bevor man sich jedoch zum Filmabend oder Binge-Watching mit der Familie aufs Sofa fläzt, gibt es noch etwas Soulfood. Also leckere Seelenschmeichler, die von innen wärmen und ohne viel Aufwand schnell zubereitet oder fix bestellt sind. Pizza zum Beispiel. Oder Tacos. Wobei der traditionelle Taco-Tag in Schweden auf den Dienstag fällt – übrigens inklusive Tacomys.
Dann schnappst du dir ein Gläschen Wein, ein kühles Bier oder eine prickelnde Limo, leckeres Knabberzeug oder ein paar Godis und genießt ganz entspannt den Wochenausklang. Ja, auch die Kalorien nähen erst am Montag die Kleider wieder enger.
Der relaxte Freitagabend in anderen skandinavischen Ländern
Die freitägliche Behaglichkeit im engsten Kreise der Familie ist ein skandinavisches Kulturgut, das man übrigens auch in Norwegen und Dänemark kennt, jeweils als „Fredagskos“ und „Fredagshygge“. Dabei ist es eher unüblich, noch Freunde einzuladen. Ob’s regnet, stürmt, schneit oder die Sonne scheint – niemand möchte jetzt noch das Haus verlassen.
Der Freitagabend gehört den Menschen, die zusammen wohnen. Ansonsten käme man ja wieder in Versuchung, die urgemütliche Homewear gegen irgendwas Schickeres zu tauschen. So viel Behaglichkeit hat man sich nach einer langen Woche redlich verdient. Doch lässt sich die Faulenzerei noch steigern? Ein Blick nach Finnland und die Antwort lautet: Ja.
Dort gilt „Kalsarikännit“ als bewährte Entspannungstechnik, allerdings ohne festen Wochentag. Was frei übersetzt so viel wie „sich in Unterhosen daheim alleine betrinken“ bedeutet.
Was steckt hinter Fredagsmys?
Seit 2006 steht „Fredagsmys“ auch offiziell im Svenska Akademiens Ordlista, quasi dem schwedischen Duden. Zur schwedischen Kultur gehört das Konzept aber schon ein paar Jahre länger.
Tatsächlich geht das bequeme Freitagsritual auf eine Werbekampagne zurück. Der schwedische Chips-Hersteller OLW hat diese Art des Wochenausklangs maßgeblich geprägt – geschmacklich wie akustisch. Zum bekannten Werbevideo gehörte in den 1990er Jahren ein eingängiger Jingle, der sich wie eine Hymne in die Köpfe vieler Schweden und Schwedinnen eingebrannt hat.
So kann es auch heute noch vorkommen, dass am Freitag nach Feierabend der eine oder die andere den Fredagsmys-Song aus dem Werbeclip vor sich hinsummt und ganz beschwingt das Büro verlässt. Spätestens seit den 2000er Jahren ist der gemütliche Freitagabend aus dem schwedischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Die dazugehörigen Chips natürlich auch nicht. Aber auch Süßes ist „erlaubt“. Für alle, die sich nicht entscheiden können, hat OLW mit Smash! eine köstliche Lösung gefunden: Das sind knusprig-salzige Chips in einem zarten Schokoladenmantel.
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